Zukunftsfelder besetzen
Als Unternehmer den digitalen Wandel aktiv mitgestalten
Die digitale Revolution ermöglicht allen möglichen Branchen durch täglich wachsende Potenziale einen anhaltenden Wachstumsschub. Zahlreiche Unternehmen investieren Milliarden in neue Technologien, denn die Möglichkeiten sind umfassend.
Für Sie interessant, wenn ...
- Sie Ideen erhalten möchten, wie die digitale Revolution im Unternehmen genutzt werden kann
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Zukunftsfelder besetzen
Aufgrund ihres Know Hows beispielsweise beim Bau von Maschinen und Fabriken ist es wichtig, dass deutsche Firmen den digitalen Wandel aktiv mitgestalten. Sie profitieren dabei von einem Vertrauensvorschuss.
Wer will im Inneren eines verstrahlten Atomkraftwerks die Leitungen kontrollieren? Auf 2.500 Meter Höhe an einem gefährlichen Steilhang nach Lawinenopfern suchen? Oder unter einer maroden Brücke die Risse im Beton messen? Darum reißen sich Menschen nicht. Macht aber nichts. Denn das sind perfekte Aufgaben für Elios.
Der Flugroboter des Schweizer Erfinders und Unternehmers Patrick Thévoz kann mit seinen Kameras und Sensoren stundenlang in unwirtlichsten Umgebungen patrouillieren. Ein elastischer Käfig schützt ihn dabei vor Zusammenstößen, zur Not kann Elios damit auch über den Boden oder durch einen Abwasserschacht rollen und die Umgebung scannen. Dank künstlicher Intelligenz lernt die Super-Drohne ihre Umwelt ständig besser kennen – und meldet in Echtzeit ihre Messergebnisse an den Zentralrechner. Von dort aus werden die Daten sofort weitergeleitet. Reparatur- oder Rettungstrupps wissen punktgenau, wohin sie müssen.
Elios ist ein Paradebeispiel für eine technische Revolution: Starke Übertragungstechnik und die Einbindung von Milliarden von Dingen bringen die Digitalisierung jetzt in jeden einzelnen Lebensbereich – und ermöglichen es Unternehmen, ganz neue Anwendungen, Dienste und Produkte auf den Markt zu bringen.
„Digital ist überall. Immer. Und in Echtzeit“, beschreibt der Digitalisierungsexperte Mandala Khalesi diese neue Welt der Technik. Der Brite entwickelt selbst gerade ein System, das die Verkehrslage auf jeder Straße der Welt sekundengenau erfasst. Eine vernetzte Infrastruktur aus Ampeln, Autos, Parkhäusern und öffentlichem Verkehr soll das Leben sicherer und umweltfreundlicher machen. Echtzeit-Satellitenbilder oder autonome Drohnen wie Elios werden genau das in spätestens zehn Jahren möglich machen.
Die Menschen sind untereinander schon seit Jahren über DSL-Leitungen, Smartphones, WLAN, PCs oder Tablets vernetzt. Die zwei nächsten großen Schritte werden diese digitale Welt aber auf eine neue Stufe heben, so Khalesi. Erster Innovationstreiber: das Internet der Dinge, das viele Milliarden intelligenter Geräte vernetzt. Durch künstliche Intelligenz können Roboter, Staubsauger oder Ampeln sich selbst warten, optimieren und vernetzen. Drahtgebunden, per WLAN, Bluetooth oder Mobilfunk.
Zweiter Innovationstreiber: das Super-Mobilfunknetz, das von diesem Jahr an auch in Deutschland geknüpft wird. In Sekundenbruchteilen wird dann auch ein bewegliches Objekt viele Millionen von Informationen mit anderen Objekten austauschen können. Für Professor Thomas Magedanz vom Berliner Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme wird die 5 G-Technologie es sehr viel leichter machen, „neue, sichere Kommunikationsnetze zwischen Dingen und Menschen aufzubauen".
Operation mit Fernbedienung
Bernd Köcher, der den Aktienfonds Deka-Industrie 4.0 managt, hat durch den intensiven Kontakt mit Unternehmen täglich die wachsenden Potenziale vor Augen. „Die digitale Revolution ermöglicht den Aktiengesellschaften in unseren Fonds einen anhaltenden Wachstumsschub“, sagt der Deka-Fachmann. Zahlreiche Unternehmen investieren dafür Milliarden in diese Technik, denn die Möglichkeiten sind umfassend. Per Telemedizin werden zum Beispiel Roboter künftig ferngesteuert komplizierte Operationen auch an Orten durchführen, an denen menschliche Experten nicht verfügbar sind. Gesundheit immer und überall wird so möglich.
In der Produktion wiederum können intelligente und vernetzte Bauteile autonom und ständig ihren Verschleiß messen – und rechtzeitig vor einem Ausfall Ersatzteile bestellen oder Reparaturen veranlassen. Und im eigenen Heim sind schon bald Dinge wie Heizung, Licht, Alarmanlagen oder Energieversorgung so vernetzt, dass diese selbsttätig die Hausbewohner erkennen, sie immer besser kennenlernen und sich auf deren Bedürfnisse einstellen. Das ist sicherer, komfortabler und effizienter. Auch in der Landwirtschaft können digital vernetzte Systeme die Getreidesaat, Bewässerung, das Düngen oder Ernten exakt nach Bodenbeschaffenheit optimieren – zentimetergenau. Die Erträge steigen, die ökologischen Lasten sinken.
Die digitale Zeitenwende bietet Unternehmern aber überall Renditechancen, so Fraunhofer-Forscher Magedanz: „In allen möglichen Branchen entstehen neue Geschäftsmodelle.“ Massive Wertschöpfungen seien in Sicht und damit auch Arbeitsplätze, etwa in Software-Start-ups oder bei den Anbietern neuartiger Dienstleistungen, die durch die Digitalisierung erst möglich werden.
Die Analyse einer einzigen Minute in der digitalen Welt von heute reicht, um sich die künftige Dynamik auszumalen. Pro Minute werden laut Marktforscher Go-Globe 1,5 Millionen Songs bei Spotify gestreamt, 350.000 Tweets gepostet, 3,8 Millionen Google-Anfragen gestellt und 29 Millionen WhatsApp-Nachrichten versandt. Dahinter stecken Zehntausende Mitarbeiter in vier Unternehmen, die vor 20 Jahren noch gar nicht existierten.
Im Gegenzug verschwinden allerdings auch Arbeitsplätze. Nach einer Studie der Beratungsgesellschaft McKinsey werden bis 2030 bis zu 375 Millionen Menschen weltweit ihren Beruf wechseln oder völlig neue Fertigkeiten erlernen müssen. Wer den Wandel aktiv mitgestalte, werde aber profitieren. „Jede industrielle Revolution hat mehr Arbeitsplätze geschaffen als vernichtet und für eine bessere Welt gesorgt“, sagt Siemens-Chef Joe Kaeser. So werde es auch bei der Revolution sein, die virtuelle und reale Welt verknüpfe – „wenn wir es richtig anstellen“. Dazu gehöre es auch, mehr Verantwortung für die Folgen zu übernehmen. Der aufgeklärte Kunde erwartet das, so Kaeser.
Digitale Chancen für Deutschland


Ein Gütesiegel für verantwortungsvolle Systeme mit künstlicher Intelligenz und Algorithmen sowie ein Verhaltenskodex der Industrie – so könne sich die deutsche Industrie einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, denkt Thanos Rammos, Anwalt für IT- und Medienrecht der Kanzlei Taylor Wessig. Damit lasse sich ein durchschlagender und anhaltender Erfolg in der neuen Welt der digital vernetzten Wirtschaft erzielen.
„Digitalisierung ist überall, aber kein Selbstzweck“, betont Fondsmanager Köcher. Es müsse ein echter Mehrwert entstehen. Wenn Milliarden intelligenter Dinge die Menschen unterstützten, sie entlasteten oder ihnen die Arbeit leichter machten, sei das der Fall. Die Suche der Unternehmen nach neuen digitalen Geschäftsmodellen müsse diesem Kompass folgen.
Denn der Mensch bleibt Mensch – und sehnt sich nach einzigartigen Angeboten. Traditionelle Manufakturarbeit feiert darum derzeit ebenfalls Erfolge. Geschickte Goldschmiede, Hutmacher oder Taschendesigner finden begeisterte Kunden, die sich nach ganz individuellen Produkten sehnen. Die Verkaufsstellen aber heißen Etsy, Makerist oder Palundu – Internet-Handelsplattformen mit weltweiter Verbreitung. Digital sei Dank!
Auch die Sparkasse unterstützt Sie bei allen Fragen, die digitale Geschäftsfelder und Investitionsmöglichkeiten betreffen. Vereinbaren Sie einfach einen Termin mit Ihrem Private Banking-Berater.
Zitat
Die Veränderungen, die sich mit Industrie 4.0 ergeben, lösen eine Menge von Investitionen bei Unternehmen aus. Die digitale Transformation ist in vielen Bereichen unseres Lebens in vollem Gange - sowohl aus Sicht der Konsumenten als auch bei Unternehmen. Neue Technologien und innovative neue Geschäftsmodelle stellen uns alle vor große Herausforderungen: Automatisierung, künstliche Intelligenz und Individualisierung sind hier nur ein paar Schlagwörter.
Bernd Köcher
Fondsmanager Deka-Industrie 4.0