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HINTERGRUNDBEITRAG

Erfolgsfaktor Stakeholder.

23. Oktober 2023
2 Minuten
Stiftung gründen und managen
Unternehmerin oder Unternehmer

Unternehmen stehen im Spannungsfeld zahlreicher Bezugsgruppen, die von innen oder außen Einfluss auf diese nehmen. Für Firmeninhaber kann es sich in Form einer positiven Wahrnehmung und dementsprechend auch im Unternehmenswert auszahlen, dem Beziehungsmanagement eine besondere Bedeutung zuzumessen.

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  • Sie über Ihre langfristige Unternehmensstrategie nachdenken.

  • Sie als Unternehmer wissen möchten, welche potentiellen Bezugsfaktoren auf Ihren Betrieb einwirken.

  • Sie erfahren wollen, warum eine konsequente Stakeholder-Orientierung für die Entwicklung Ihres Unternehmens wichtig sein kann. 

Unter Beobachtung.

Unternehmerisches Verhalten wird wahrgenommen - und bewertet. Nicht nur von bestehenden und potenziellen Kunden und Mitarbeitenden, sondern auch von der breiten Öffentlichkeit, Lieferanten, Gläubigern, der Politik und staatlichen Institutionen. Im Sinne des Reputationsmanagements gilt es, als Unternehmer bzw. Unternehmerin an der äußeren Wahrnehmung zu arbeiten bzw. bei Bedarf gezielt umzudenken und gegenzulenken. Nichtzuletzt entscheidet der öffentliche Ruf über den Wert des eigenen Betriebes und die Attraktivität mit Blick auf einen möglicherweise bevorstehenden Nachfolgeprozess.

Ökologische Ausrichtung, Ethik und Nachhaltigkeit leisten einen erkennbaren Beitrag für die Wertentwicklung und sollten daher in jeder Unternehmensstrategie eine Rolle spielen. Das gilt ebenso für den Purpose, also den „höheren“ unternehmerischen Zweck, der im Sinne einer wertorientierten Unternehmensführung deutlich über die reine Gewinnorientierung hinausgeht. Der Handlungsdruck in dieser Hinsicht erhöht sich immer weiter - sowohl mit Blick auf das Unternehmensimage und die Investorenbasis als auch aus Profitabilitätsgründen. Umso wichtiger ist es, sensibel zu analysieren, wie relevante Interessengruppen das eigene Verhalten beurteilen und im Falle eines Handlungsbedarfs darauf einzugehen.

Paradigmenwechsel der Prioritäten.

Die nachhaltige und digitale Transformation in Wirtschaft und Gesellschaft schreitet immer weiter voran. Dies entscheidet zwangsläufig auch darüber, welchen Bezugsgruppen ein Unternehmen, zu denen es mittelbar oder unmittelbar in Beziehung steht, gerecht werden sollte bzw. muss. Der traditionelle „Shareholder Value“-Ansatz sieht die maßgebliche Instanz auf der Ebene der Anteilseigner, deren höchstem Nutzen in Form von Wertsteigerungen und Renditeerzielung ein Unternehmen zu dienen hat.

Demgegenüber fokussiert das „Stakeholder“-Prinzip die Interessen aller Anspruchsgruppen - und zwar in dem Bewusstsein, dass ohne deren Unterstützung das Unternehmen gar nicht überlebensfähig wäre. Mit Stakeholder dabei werden alle Personen, Gruppen oder Institutionen bezeichnet, die von den Aktivitäten des Unternehmens direkt oder indirekt betroffen sind oder die ein besonderes Interesse daran haben. Dieser Ansatz unterstellt, dass für den betrieblichen Erfolg vielfältige Gruppen von Bedeutung sind, die dementsprechend wiederum auch vom Unternehmen profitieren sollen und wollen. Das Firmenmanagement ist gefordert, den eigenen Zweck sowie die Ziele und die Strategie so auszurichten, dass neben den Interessen der Eigentümer auch die Erwartungen und Ansprüche der wichtigen und einflussreichen Stakeholder erfüllt werden. Dazu wird gezielt ein Stakeholder-Konzept entwickelt und im Rahmen des Stakeholder-Managements umgesetzt (siehe Info-Box im Anschluss).

Unternehmerischer Einsatz muss sich lohnen.

Das Streben nach Gewinn und finanziellem Erfolg ist grundsätzlich ein völlig legitimes unternehmerisches Ziel. Letztlich steht dies immer in Verbindung mit dem Wunsch des Firmeninhabers bzw. der Firmeninhaberin, vom betrieblichen Engagement dauerhaft gut leben zu können. Jedoch wird der Blick darauf immer wichtiger, was ein Unternehmen abseits der Erwirtschaftung von Erträgen antreibt und voranbringt. Dass beim Stakeholder Value-Ansatz vordergründig die Interessen anderer Anspruchsgruppen als die der Kapitalgeber im Mittelpunkt stehen, stellt nicht zwingend einen Widerspruch zum Ertragsgedanken dar. Gerade die Berücksichtigung von Stakeholder-Interessen kann im Umkehrschluss den Unternehmenswert signifikant steigern und einen Betrieb auch mit Blick auf einen Unternehmensverkauf zum Beispiel im Rahmen einer externen Nachfolgeplanung noch attraktiver machen.

Im Generationenmanagement gilt das Gleiche bei der Übergabe innerhalb der Familie. Eine hohe Reputation und wohlwollende Stakeholder können der übernehmenden Generation den Start erleichtern. Die jungen Nachfolger sind gut beraten, nicht nur an ihrer Leistung bzw. der des Unternehmens zu arbeiten, sondern auch an ihrer Wahrnehmung - und zwar nach außen wie nach innen.

Verbindung zur Familienstiftung.

Eine Unternehmenskultur dauerhaft zu erhalten, ist im familiengeführten Mittelstand ein entscheidender Aspekt. Sie steht für Wertschätzung und Stabilität, vermittelt Mitarbeitenden ein gutes Gefühl und erhöht die Arbeitgeberattraktivität insgesamt. Die Familienstiftung ist ein wesentliches Instrument für die nachhaltige Fortführung und Entwicklung einer auf Werten und Sinngebung basierenden Unternehmenskultur, und zwar über Generationen hinweg. Im Rahmen einer Stiftungslösung kann die Unternehmensführung - ob familienintern oder angestellte Manager - die Leitlinien in Bezug auf den Umgang mit internen und externen Stakeholdern, die die ausscheidende Generation im Rahmen der Stiftungssatzung festgelegt hat, grundsätzlich nicht ändern. Letztlich auch dadurch hat eine Familienstiftung das Potenzial, Ethik, Purpose, Nachhaltigkeit und Stakeholder-Value in einem Unternehmen langfristig zu verankern.

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Stakeholder-Value: Ein Praxis-Leitfaden.

Das Management eines Unternehmens sollte seine jeweiligen Anspruchsgruppen kennen und wissen, welche Interessen sie verfolgen, welche Erwartungen und Anforderungen sie haben und wie wichtig diese für den eigenen Erfolg sind. 

Die Eckpunkte.

Als Element des strategischen Managements umfasst der Stakeholder-Ansatz alle Aktivitäten und Maßnahmen, um die Einflussgruppen des Unternehmens und ihre Ansprüche zu definieren, zu bewerten und in angemessener Form zu erfüllen. Ein Stakeholder-Konzept befasst sich dementsprechend u.a. mit folgenden Fragen:

  1. Wie verhält sich das Unternehmen gegenüber den Kunden und wie verhalten sich diese gegenüber dem Unternehmen?

  2. Welche Erwartungen haben Mitarbeitende und potenzielle Bewerber und wie gehen das Unternehmen und seine Führungskräfte damit um?

  3. Welche Anforderungen haben staatliche Einrichtungen und sonstige Verwaltungsorgane? Welche Formen der Zusammenarbeit werden erwartet?

  4. Wie wird das Unternehmen von der Öffentlichkeit gesehen und bewertet? Was sagt die Bevölkerung am Standort des Unternehmens? Was nehmen die Menschen im weiteren Umfeld wahr?

  5. Wie berichtet die Presse über das Unternehmen? Welche Themen werden diskutiert? Wie lassen sich diese Themen steuern?

  6. Mit welchen anderen Unternehmen gibt es ein partnerschaftliches Verhältnis? Wie kann dieses gepflegt oder ausgebaut werden?

  7. Von welchen Lieferanten ist das Unternehmen in besonderer Weise abhängig und wie geht es mit den damit verbundenen Risiken um?

Risiken beim Stakeholder-Management.

Berücksichtigt ein Unternehmen die Anforderungen seiner Stakeholder nur unzureichend, kann dies entsprechende Auswirkungen mit sich bringen. Beispiele dafür sind:

  • Kundenbeschwerden werden nicht ernst genommen, Kunden wandern ab oder sprechen schlecht über das Unternehmen.
  • Produkte oder Dienstleistungen werden bei Tests durch Verbraucherschutzorganisationen negativ bewertet; der Umsatz geht zurück.
  • Das Unternehmen behandelt seine Beschäftigten schlecht; das öffentliche Ansehen wird beschädigt.
  • Das Unternehmen arbeitet mit Lieferanten zusammen, die (in anderen Ländern) Beschäftigte ausbeuten, Kinderarbeit zulassen oder die Umwelt schwer schädigen; die Presse berichtet negativ darüber.

Kritisch ist auch, wenn ein Unternehmen die gesetzlichen und rechtlichen Anforderungen nicht kennt oder nicht beachtet, die es eigentlich einhalten sollte. Insbesondere dann, wenn diese Regelungen keine eindeutigen Vorgaben machen, sondern unterschiedlich interpretiert werden können, wie zum Beispiel im Zuge des Lieferkettengesetzes.

Je nachdem, wie das Unternehmen rechtliche Rahmenbedingungen aufgreift und erfüllt, kann dies zu entsprechenden Reaktionen von Stakeholdern führen. Um die damit verbundenen Risiken zu senken, verknüpfen manche Unternehmen ihr Stakeholder-Management mit einem Corporate-Social-Responsibility-Konzept.

Stakeholder-Ansatz und Corporate Social Responsibility (CSR).

CSR-Aktivitäten wollen der unternehmerischen Verantwortung gegenüber Menschen und der Umwelt nachkommen. Sie setzen sich dafür intensiv mit ethischen, ökologischen und gesellschaftlichen Anforderungen auseinander und streben an, diese zu erfüllen - teilweise weit über die gesetzlichen Anforderungen (Compliance) hinaus.

Unter die so verstandene verantwortungsvolle Unternehmensführung fallen häufig faire Geschäftspraktiken, eine mitarbeiterorientierte Personalpolitik, ein sparsamer Einsatz von natürlichen Ressourcen, der Schutz von Klima und Umwelt, gesellschaftliches Engagement sowie die Übernahme von Verantwortung über ganze Lieferketten hinweg.

Quelle: business-wissen.de


Wichtige Hinweise und ergänzende Informationen für Webseitenbesucher

DekaBank Deutsche Girozentrale

Stand: 07/2022

Diese Inhalte können eine individuelle Beratung des Empfängers (z. B. durch eine Bank oder einen Berater) nicht ersetzen.

Teilweise werden in diesem Artikel Meinungsaussagen getroffen. Die verwendeten Daten stammen teilweise aus Drittquellen, die die DekaBank nach bestem Wissen als vertrauenswürdig erachtet. Die DekaBank übernimmt jedoch keine Gewähr für die Vollständigkeit, Aktualität und Richtigkeit der in diesem Artikel gemachten Angaben und haftet nicht für etwaige Schäden oder Aufwendungen, die aus einem Vertrauen auf die Vollständigkeit, Aktualität und Richtigkeit der aus Drittquellen stammenden Daten resultiert.

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